Jani W. Schwob

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Bild und Ton: Jani W. Schwob

Ausschnitte der 10 Tafelbilder 200 x 140 cm
Acryl auf Leinwand | 2002
Horst Grandits | Jani W. Schwob

Die Ausstellung entsteht in enger Zusammenarbeit mit der Steirischen Kinderkrebshilfe. Bei Ankauf einer oder mehrerer Arbeiten geht der Erlös abzüglich aller Kosten an die Steirische Kinderkrebshilfe.

Dies ist auch im Sinne aller Beteiligten, insbesondere des viel zu früh verstorbenen Horst Grandits.

ARTFUSEMANCE 2024 Dialektische Malerei

>> CROWDFUNDING AB 02.05.2024

Gemälde von bildenden Künstler:innen verschmelzen zu einem Tafelbild, Schicht für Schicht. Arbeitsprozess folgt auf Arbeitsprozess der künstlerischen Positionen zu einem gemeinsamen Ganzen. Vor mehr als 20 Jahren gründeten Horst Grandits und Jani W. Schwob eine Künstlergemeinschaft um ein Projekt zu realisieren, dass die Grenzen des einzelnen Malers sprengen sollte und es ermöglichte, in die Praxis des jeweils anderen einzugreifen. Im Sinne der Weiterführung des Konzepts der „dialektischen Malerei“ (Wenzel Mraček) der Künstler Horst Grandits und Jani W. Schwob wird die Kunst des Gesprächs zur Kunst der Übermalung und durch die Intervention von Catrin Manoli und Georg Dinstl der Bogen in die Gegenwart gespannt. Beide Künstler:innen werden live und während der Ausstellungsdauer ihren dialektischen Beitrag liefern, das Konzept von Artfusemance wird für die Besucher:innen erlebbar werden.

Ort: Kulturverein am Glacis, Glacisstraße 61a
Ausstellungseröffnung: DI, 14.05.2024, 19:00 Uhr bis 23:00 Uhr
Dauer bis DO,23.05.2024
Finissage: DO, 23.05.2024 ab 18:00 Uhr bis 23:00 Uhr


Dialektische Malerei von Wenzel Mraček
2002
„Die Grazer Künstler Horst Grandits und Jani W. Schwob, die sich im aktuellen Projekt Artfusemance nennen, arbeiteten über einen Zeitraum von zwei Monaten an zehn Bildtafeln im Format 140 x 200 Zentimeter. Der konzeptuelle Ansatz dieses Verfahrens basiert auf einem periodischen Wechselsystem und der gemeinsamen – wenn auch nicht gleichzeitigen – Bearbeitung der Tafelbilder als einer Abfolge von Aktion und Reaktion, nicht unähnlich dem Prinzip der Improvisationen während musikalischer Aufführungen. Das Wechselsystem: In beider Künstler Ateliers befanden sich je fünf Bildtafeln. Beide began-nen nun mit der Arbeit an Tafel Nummer Eins in ihrem Atelier, die sich über einen vorher festgelegten Zeitraum erstreckte. Danach tauschten Grandits und Schwob die Arbeitsräume und widmeten sich in einem zweiten Durchgang der Arbeit an den Bildern Nummer Eins und zusätzlich den noch unberührten Tafeln Zwei. Nach einem weiteren Atelierwechsel wurden nun jeweils die Tafeln Eins bis Drei der Bearbeitung unterzogen und so fort bis schließlich die zwei letzten Tafeln nur mehr einen einzigen Austausch erfuhren, also von Grandits und Schwob nur je einmal bearbeitet wurden. Die ursprüngliche Annahme, man könne aus den fertigen Tafeln einen Prozessverlauf in umgekehrter Reihenfolge ablesen, bewahrheitete sich nur bedingt. Vielmehr stellte sich heraus, dass die in Phasen – vom anderen unabhängig – vorgenommene Malerei einer Disziplinierung beider Künstlerpersönlichkeiten bedurfte, um dem Partner Bildraum zu gewähren, um eine eigene Idee nicht auch gleich an ein Ende zu bringen, sondern dem Anderen die Möglichkeiten zur Reaktion einzuräumen – das Prinzip der Improvisation eben.“

Live-Painting von Catrin Manoli und Georg Dinstl
2003 verstarb der Künstler Horst Grandits an Lungenkrebs. Das riss ein tiefes Loch in die Weiterführung des Projektes und die Arbeiten verschwanden im Depot. Und hier spinnt sich der Faden ins Jahr 2024: Die Witwe Heidrun Härtel von Horst Grandits ist gemeinsam mit ED. Gfrerer an Jani W. Schwob herangetreten, um die Bilder noch einmal zu präsentieren. Im Sinne der Weiterführung des Konzepts der „dialektischen Malerei“ der Künstler Horst Grandits und Jani W. Schwob wird die Kunst des Gesprächs zur Kunst der Übermalung und durch die Intervention von Catrin Manoli und Georg Dinstl der Bogen in die Gegenwart gespannt. Die Tafelbilder 07 bis 10 erhalten durch den Eingriff der beiden Performer:innen eine Neuinterpretation, quasi einen neuen Anstrich. Beide Künstler:innen werden live und während der Ausstellungsdauer ihren dialektischen Beitrag liefern, das Konzept von Artfusemance wird für die Besucher:innen erlebbar und nachvollziehbar.

2024 Artfusemance – die Fortsetzung der dialektischen Malerei
Elisabeth Saubach
Im Ausstellungsprojekt 2024 wird das malerische Konzept von Jani W. Schwob und Horst Grandits im Sinne einer „dialektischen Malerei“ (Wenzel Mraček) weiterentwickelt. Die künstlerischen Positionen, Catrin Manoli und Georg Dinstl, widmen sich verschiedenen Gemälden der Werkserie um diese malerisch fortzusetzen. Ob im studio, in der Malperformance am Tag der Vernissage, oder während der wenigen Ausstellungstage: Bis zur Finissage entsteht die vollendete Werkserie und damit tatsächliche Ausstellung. Der vom Kunsthistoriker Mraček angesprochene „dialektische“ Aspekt der Gemälde im Sinne eines hegelianischen Denkmodells wird fortgeführt indem sich das malerische Ergebnis von Schwob und Grandits zunächst in einer Gegenüberstellung zu anderen künstlerischen Positionen und damit malerischen Schwerpunkten widerfindet. Und dann der Bildgegenstand des einzelnen Werks in bestimmten ausgewählten Gemälden um- oder gänzlich neu formuliert wird, um zuletzt in ein synthetisches Modell von vier malerischen Positionen in einer Werkserie transformiert zu werden. Gemälde die sich in einem Widerspruch und zugleich Zusammenspiel zwischen Farben und Formen manifestierten, werden in einer anders „dialektisch“ komponierten Situation neu von Manoli und Dinstl betrachtet und in einer performativ komponierten Situation fortgesetzt. Da 22 Jahre zwischen der ersten und nun zweiten Präsentation im Jahr 20204 der Werkserie liegen, ist kunsthistorisch betrachtet grundsätzlich davon auszugehen, dass die Malerei sich in jenen 20 Jahren weiter oder wo anders hin entwickelt hat. Damit würden Manoli und Dinstl gänzlich neue und vielleicht auch widersprüchliche Komponenten in die einzelnen Gemälde miteinbringen, die zu einer gewissen Spannung der Werkserie beitragen könnten. Von der malerischen Abstraktion, über geometrische Elemente und Linien und wieder zurück zur Abstraktion, überlappen sich die mit Pinsel und Spachtel prozessual entstandenen Ebenen der künstlerischen Gegensätze bereits 2002. Eine malerische Synthese verschiedener künstlerischer Positionen, ein Konvergieren und Divergieren der künstlerischen Ansätze als ein malerisch sichtbarer Prozess innerhalb einer Werkserie wird sich über zwei weitere Positionen zwanzig Jahre später entwickeln. Welche malerische Fortführung werden jene ausgewählten Gemälde von 2002 erfahren? Sind es die Formen und Farbenpaletten, oder doch die von den künstlerischen Positionen in den Fokus gerückten Phänomene? Das kollaborative, malerische Experiment „Artfusemance 2024“ entfaltet einen Blickwinkel auf eine der Malerei möglicherweise immanente Entwicklung durch die Linse einer synthetischen Werkserie. Elisabeth Saubach


Letzte Ausstellung

„Out of Frames“

Wien Wechsel Graz 2023
Kunsthalle Graz

Seit dem Jahr 2019 besteht die Kooperation mit der Galerie GPLcontemporary in Wien. Bei den Ausstellungen werden die Arbeiten von jeweils 3 Künstler*nnen des jeweiligen Artspaces gemeinsam präsentiert. Die Ausstellungsorte Kunsthalle Graz und die Galerie in Wien wechseln einander in der Präsentation von sechs Künstler*innen kontinuierlich ab.

„Am Anfang stand die Suche nach den verwaisten Plakatwänden, an denen die vielschichtigen Häute jahrelanger Werbesignale kleben, die Ernte der Schwarten und deren Faconierung zu Wandskulpturen, welche digitale Oberflächen imitieren, doch das Bild rutscht über den Rand, lässt sich weder formal noch inhaltlich fassen. Out of the frame into the same, thematische Wiederholungen, haptische Verführungszonen, nonsense Textspuren interagieren in Schwobs Arbeiten aus recycelten Materialien.“

Grazer Künstler*innen:
Yuliia Makarenko, Jani W. Schwob, Bruno Wildbach
Wiener Künstler*innen:
Merlin Kratky, Eva Petric, Philipp Renda

Ausstellungseröffnung:
21.11.2023, 18:00 Uhr | Dauer bis 15.12.2023
Öffnungszeiten: DI – FR, 16:00 – 20:00 Uhr

Letzte Ausstellung

LUGHNASADH
Niki Passath, Jani W. Schwob & Josef Wurm

15.08.2023, Fest ab 18 Uhr
Griesplatz 5, 8020 Graz (Roter Keil Schauraum 2) 16.08-31.08.2023 (14.00-18.00 Uhr)
31.08.2023, Finissage ab 18 Uhr

Während sich Passath mit der Konstruktion von in Performances malenden Robotern befasst und damit danach fragt was menschliche Kreativität oder Emotion, kurz eine KI im Sinne eines „Geistes in der Maschine“ sein könnte, widmet sich Wurm scheinbar dem Fleischlichen, wobei seine anatomischen Studien letztlich über die collagenartige Zerteilung des Körpers in seine organischen Einzelteile hinaus auf weit mehr als nur auf das körperliche Innenleben reflektieren. Zwischen Abstraktion und Gegenständlichkeit, geometrischen und organischen Formen entwickeln beide künstlerischen Positionen in ihren Gemälden sehr unterschiedliche Bildwelten die doch immer wieder miteinander verbunden scheinen: Zusammen auf der immer fortwährenden Suche nach der Antwort auf die Frage was Mensch sein bedeutet.

Jani W. Schwob fügt seine in Gemälde verdichtete Geflechte zwischen die zwei Arbeitsweisen der anderen und verbindet alles mit musikalischen Interpretationen auf seinen Keyboards.

Musik: kanfun (greynote collective) | pulp:kitchen (greynote collective) | Jani Schwob und Niki Passath

Kuratiert von: Elisabeth Passath (ehem. Saubach)
In Kooperation mit Roter Keil

Jani W. Schwob on keys